BFH: Vorrangiger Kindergeldanspruch des im anderen EU-Mitgliedstaat wohnenden Elternteils
Der Kindergeldanspruch eines in Deutschland wohnhaften Elternteils für sein in Spanien im Haushalt des anderen Elternteils lebendes Kind wird durch den vorrangigen Kindergeldanspruch des anderen Elternteils verdrängt. So entschied der BFH (Az. III R 68/13).
BFH: Einkommensteuer als Masseverbindlichkeit nach Eröffnung der Insolvenz
Laut BFH ist eine Steuerforderung insolvenzrechtlich in dem Zeitpunkt begründet, zu dem der Besteuerungstatbestand vollständig verwirklicht ist. Wann eine Einkommensteuerforderung begründet ist, kann auch von der Art der Gewinnermittlung abhängen (Az. X R 12/12).
Aufklärungspflicht beim Zugewinnausgleich
Das OLG Hamm hat zur Anfechtung eines Prozessvergleichs (hier: Zugewinnausgleichsverfahren) wegen arglistiger Täuschung über Tatsachen durch Unterlassen Stellung genommen (Az. 3 UF 47/15).
Bei kündigungsbedingter Freistellung eines Mitarbeiters Abbau dessen Arbeitszeitguthabens auch bei Krankheit
Der DAV informiert über eine Entscheidung des LAG Rheinland-Pfalz, wonach ein Arbeitgeber das Arbeitszeitguthaben eines Mitarbeiters abbauen darf, wenn dieser im Zuge einer Kündigung freigestellt wird und in dieser Zeit erkrankt (Az. 5 Sa 342/15).
Münster: Geschäfte dürfen am Sonntag, 21.08.2016, auch in Hiltrup-Mitte anlässlich des Weinfestes nicht öffnen
Das OVG NRW hat auf Antrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di durch einstweilige Anordnung entschieden, dass die Geschäfte in Münster-Hiltrup am Sonntag, den 21.08.2016, auch in Hiltrup-Mitte anlässlich des 6. Hiltruper Weinfestes nicht geöffnet sein dürfen (Az. 4 B 887/16).
BGH nennt Kriterien für eine zulässige Werbung mit Prüfzeichen
Der BGH hat entschieden, dass Waren nicht mit einem Prüfzeichen beworben werden dürfen, wenn die Werbung keinen Hinweis enthält, wo der Verbraucher Informationen zu dem der Vergabe des Zeichens zugrundeliegenden Prüfverfahren finden kann (Az. I ZR 26/15). Darüber berichtet die Wettbewerbszentrale.
Nichtzulassung der Einbeziehung von Investitionskosten in die Abrechnung gegenüber Pflegebedürftigen nach alter Rechtslage verfassungsgemäß
Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, auf Grundlage des § 82 Abs. 2 und 3 SGB XI in der bis zum 27. Dezember 2012 geltenden Fassung gegenüber Pflegebedürftigen die kalkulatorische Berechnung von Eigenkapitalzinsen, von Rückstellungen für spätere Investitionen sowie von Pauschalen für Instandhaltungsmaßnahmen neben den tatsächlich angefallenen Kosten nicht zuzulassen. So entschied das BVerfG (Az. 1 BvR 617/12 und 1 BvR 618/12).
Telefonwerbung eines Inkassodienstleisters unzulässig
Ein Inkassodienstleister bewarb die von ihm angebotenen Dienstleistungen bei einer Praxisklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie per Telefon, ohne dass der Angerufene zumindest mutmaßlich eingewilligt hat. Nach Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale wurde der Inkassodienstleister vom LG Flensburg verurteilt, dies zu unterlassen (Az. 6 HKO 43/16).
Verbot des Führens einer Gaststätte als Nebentätigkeit bleibt sofort vollziehbar
Das OVG Sachsen-Anhalt hat das einer Polizeibeamtin gegenüber ausgesprochene Verbot bestätigt, eine Nebentätigkeit als Geschäftsführerin einer Gaststätte auszuüben, da es dem Ansehen der Verwaltung abträglich sein könne und daher dienstliche Interessen beeinträchtige, wenn eine Beamtin eine Gaststätte betreibe, obwohl sie längerfristig krankgeschrieben sei (Az. 1 M 99/16).
Nachliefern oder nachbessern? Präzisierung des Käuferwahlrechts beim Fahrzeugkauf
Bietet der Verkäufer eines mangelhaften Fahrzeugs dem Käufer eine Nachbesserung an, kann der Käufer anstelle der Nachbesserung regelmäßig noch eine Nachlieferung verlangen, wenn er die Nachbesserung nicht verlangt und sich über diese nicht mit dem Verkäufer verständigt hat. So entschied das OLG Hamm (Az. 28 U 175/15).
