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Category Archive for: ‘DATEV News Recht’

Gesetz über den kommunalen Finanzausgleich in Schleswig-Holstein muss in Teilen nachgebessert werden

Das Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein hat entschieden, dass mehrere Vorschriften des Gesetzes über den kommunalen Finanzausgleich (FAG 2014) mit Art. 57 Abs. 1 der Landesverfassung unvereinbar sind und den Gesetzgeber verpflichtet, die verfassungswidrige Rechtslage spätestens bis zum 31.12.2020 durch eine Neuregelung zu beseitigen (Az. LVerfG 4/15, LVerfG 5/15).

Kleingartenverein kann Pachtvertrag bei nicht kleingärtnerischer Nutzung kündigen

Ein Kleingartenverein kann einen Pachtvertrag kündigen, wenn der Pächter die Parzelle nicht kleingärtnerisch nutzt, d. h. auf mindestens 1/3 der Parzelle Obst und Gemüse anbaut. So entschied das AG München (Az. 432 C 2769/16).

Zur Rechtmäßigkeit einer Fahrtenbuchauflage

Das VG Trier hat in einem einstweiligen Rechtsschutzverfahren die voraussichtliche Rechtmäßigkeit einer vom Landkreis Vulkaneifel verfügten Fahrtenbuchauflage bestätigt. Da die Feststellung des Fahrzeugführers trotz aller angemessenen und zumutbaren Ermittlungsmaßnahmen nicht möglich gewesen sei, seien die tatbestandlichen Voraussetzungen für den Erlass einer Fahrtenbuchauflage gegeben (Az. 1 L 9935/16.TR).

Fortbildungspflicht für Fachanwälte: Fachbeitrag auf eigener Homepage keine wissenschaftliche Publikation

Der BGH entschied, dass ein nur auf der eigenen Homepage veröffentlichter Fachbeitrag keine wissenschaftliche Publikation ist, mit der ein Fachanwalt seine Fortbildungspflicht erfüllen kann (Az. AnwZ Brfg 10/15).

BGH besiegelt Ende der Preisauszeichnungspflicht im Schaufenster

Laut BGH wird die reine Präsentation einer Ware im Schaufenster nicht von der Pflicht zur Preisangabe erfasst, wenn nicht sogleich eine Preisaussage hinzutritt, die das umworbene Publikum bereits als Angabe des Verkaufspreises werten darf (Az. I ZR 29/15). Das berichtet die Wettbewerbszentrale.

Gaststätte in Pirmasens zu Recht geschlossen

Die Stadt Pirmasens hat zu Recht die Schließung einer Gaststätte in ihrem Stadtgebiet verfügt. Die vorliegenden Erkenntnisse über Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz und gegen das Immissionsschutzgesetz seien für ein Unzuverlässigkeitsurteil aussagekräftig genug. So entschied das VG Neustadt (Az. 4 K 549/16.NW).

DStV fordert: Keine doppelte Berufsaufsicht bei Prüfungen nach Verpackungsgesetz

Der DStV wendet sich gegen die im geplanten Verpackungsgesetz festgelegten Aufsichtsrechte der sog. "Zentralen Stelle" gegenüber Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern, die Vollständigkeitserklärungen prüfen. Das sei eine unnötige doppelte Berufsaufsicht.

Nicht jedem Asylantragsteller droht bei Rückkehr nach Syrien Verfolgung

Das VG Köln hat zwei Klagen von syrischen Staatsangehörigen auf die Zuerkennung des umfassenden Schutzstatus eines Flüchtlings im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention abgewiesen. Es fehlten hinreichende Erkenntnisse, wonach die Betroffenen mit Folter oder einer sonstigen menschenrechtswidrigen Behandlung gerade aufgrund einer vom syrischen Staat unterstellten politischen Überzeugung zu rechnen hätten (Az. 4 K 8824/16.A und 4 K 8935/16.A).

Schadensersatz wegen unterbliebener Erhöhung der Wochenarbeitszeit – Benachteiligung wegen der (Schwer-) Behinderung

Das BAG wies darauf hin, dass die Vermutung einer Benachteiligung wegen eines in § 1 AGG genannten Grundes nur besteht, wenn Indizien vorliegen, die mit "überwiegender Wahrscheinlichkeit" darauf schließen lassen, dass ein in § 1 AGG genannter Grund ursächlich für die Benachteiligung war. Eine angenommene "Möglichkeit" einer Ursächlichkeit reiche nicht aus (Az. 8 AZR 736/15).

Opfer der NS-Verfolgung klagen vor Sozialgericht – Auch 71 Jahre nach Ende der NS-Diktatur immer noch Streit um Ghetto-Renten

In rund 50 Fällen geht es am SG Berlin um das Schicksal verfolgter Juden zur NS-Zeit. Gestritten wird um die Frage, unter welchen Voraussetzungen Arbeitszeiten in Ghettos Rentenansprüche gegen die Deutsche Rentenversicherung begründen (Az. S 106 R 2971/13 u. a.).