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Author Archive for: ‘DATEV eG : Nachrichten Recht’

Deutsches Hygienemuseum muss sich nicht vom Sächsischen Rechnungshof prüfen lassen

Die Stiftung Deutsches Hygienemuseum muss ihre Haushalts- und Wirtschaftsführung nicht durch den Sächsischen Rechnungshof prüfen lassen. Eine entsprechende Prüfungsbefugnis ist gesetzlich nicht vorgesehen. So entschied das VG Dresden (Az. 7 K 4075/14).

Anspruch auf Rückzahlung einer geleisteten Nichtabnahmeentschädigung nach zulässigem Widerruf von zwei Verbraucherdarlehensverträgen

Eine Widerrufsbelehrung in einem Verbraucherdarlehensvertrag, die hinsichtlich des Beginns der Widerrufsfrist missverständlich ist, setzt den Beginn der Widerrufsfrist für diesen Vertrag nicht in Lauf. Der Darlehensnehmer kann daher selbst dann noch sein Widerrufsrecht ausüben, wenn er die Abnahme des Darlehens verweigert und eine Nichtabnahmeentschädigung bezahlt hat. So entschied das OLG Koblenz (Az. 8 U 1049/15).

Gefrierzellentherapie in der „Villa Medica“ in Edenkoben darf unter strengen Auflagen vorläufig weiter angewendet werden

Die vom Chefarzt der "Villa Medica" in Edenkoben praktizierte Behandlung von Menschen mit tiefgefrorenen Frischzellen darf vorläufig weiter angewendet werden, jedoch nur unter zusätzlichen strengen Auflagen. Der Chefarzt ist insbesondere zu einer wesentlich umfangreicheren Aufklärung seiner Patienten verpflichtet. So entschied das OVG Rheinland-Pfalz (Az. 6 B 10500/16).

Aufklärungspflicht beim Zugewinnausgleich

Das OLG Hamm hat zur Anfechtung eines Prozessvergleichs (hier: Zugewinnausgleichsverfahren) wegen arglistiger Täuschung über Tatsachen durch Unterlassen Stellung genommen (Az. 3 UF 47/15).

Bei kündigungsbedingter Freistellung eines Mitarbeiters Abbau dessen Arbeitszeitguthabens auch bei Krankheit

Der DAV informiert über eine Entscheidung des LAG Rheinland-Pfalz, wonach ein Arbeitgeber das Arbeitszeitguthaben eines Mitarbeiters abbauen darf, wenn dieser im Zuge einer Kündigung freigestellt wird und in dieser Zeit erkrankt (Az. 5 Sa 342/15).

Münster: Geschäfte dürfen am Sonntag, 21.08.2016, auch in Hiltrup-Mitte anlässlich des Weinfestes nicht öffnen

Das OVG NRW hat auf Antrag der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di durch einstweilige Anordnung entschieden, dass die Geschäfte in Münster-Hiltrup am Sonntag, den 21.08.2016, auch in Hiltrup-Mitte anlässlich des 6. Hiltruper Weinfestes nicht geöffnet sein dürfen (Az. 4 B 887/16).

BGH nennt Kriterien für eine zulässige Werbung mit Prüfzeichen

Der BGH hat entschieden, dass Waren nicht mit einem Prüfzeichen beworben werden dürfen, wenn die Werbung keinen Hinweis enthält, wo der Verbraucher Informationen zu dem der Vergabe des Zeichens zugrundeliegenden Prüfverfahren finden kann (Az. I ZR 26/15). Darüber berichtet die Wettbewerbszentrale.

Nichtzulassung der Einbeziehung von Investitionskosten in die Abrechnung gegenüber Pflegebedürftigen nach alter Rechtslage verfassungsgemäß

Es ist verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden, auf Grundlage des § 82 Abs. 2 und 3 SGB XI in der bis zum 27. Dezember 2012 geltenden Fassung gegenüber Pflegebedürftigen die kalkulatorische Berechnung von Eigenkapitalzinsen, von Rückstellungen für spätere Investitionen sowie von Pauschalen für Instandhaltungsmaßnahmen neben den tatsächlich angefallenen Kosten nicht zuzulassen. So entschied das BVerfG (Az. 1 BvR 617/12 und 1 BvR 618/12).

Telefonwerbung eines Inkassodienstleisters unzulässig

Ein Inkassodienstleister bewarb die von ihm angebotenen Dienstleistungen bei einer Praxisklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie per Telefon, ohne dass der Angerufene zumindest mutmaßlich eingewilligt hat. Nach Abmahnung durch die Wettbewerbszentrale wurde der Inkassodienstleister vom LG Flensburg verurteilt, dies zu unterlassen (Az. 6 HKO 43/16).

Verbot des Führens einer Gaststätte als Nebentätigkeit bleibt sofort vollziehbar

Das OVG Sachsen-Anhalt hat das einer Polizeibeamtin gegenüber ausgesprochene Verbot bestätigt, eine Nebentätigkeit als Geschäftsführerin einer Gaststätte auszuüben, da es dem Ansehen der Verwaltung abträglich sein könne und daher dienstliche Interessen beeinträchtige, wenn eine Beamtin eine Gaststätte betreibe, obwohl sie längerfristig krankgeschrieben sei (Az. 1 M 99/16).