Aktuelles

BFH zur Erhöhung des Körperschaftsteuerguthabens aufgrund gesetzlicher Neuregelung im JStG 2010

Laut BFH ist die Erhöhung des Körperschaftsteuerguthabens auf der Grundlage der Neufassung der § 36, § 37 Abs. 1 KStG durch das JStG 2010 rechtlich nicht möglich, wenn der Bescheid über die Feststellung der Endbestände bereits vor Inkrafttreten des JStG 2010 in Bestandskraft erwachsen war (Az. I R 56/13).

Bezüge eines Kassenzahnarztes aus sog. erweiterter Honorarverteilung

Das FG Schleswig-Holstein entschied, dass Einkünfte eines Kassenzahnarztes aus der sog. erweiterten Honorarverteilung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein zu den nachträglichen Einkünften aus selbständiger Arbeit und nicht zu den - nur mit einem Besteuerungsanteil steuerbaren - sonstigen Einkünften i. S. d. § 22 Nr. 1 S. 3 Buchst. a EStG gehören (Az. 5 K 183/11).

Aufrechnung eines Erstattungsanspruchs mit Insolvenzforderung nach Restschuldbefreiung

Laut FG Schleswig-Holstein kann das Finanzamt einen Erstattungsanspruch mit einer Insolvenzforderung auch dann aufrechnen, wenn nach Abschluss des Insolvenzverfahrens die Restschuldbefreiung erteilt worden ist (Az. 4 K 186/11).

Steuerbefreiung podologischer Behandlungen auch ohne ärztliche Verordnung

Das FG Schleswig-Holstein entschied, dass die von Podologen erbrachten Leistungen der medizinischen Fußpflege auch dann nach § 4 Nr. 14 Buchst. a UStG steuerfrei sein können, wenn sie nicht aufgrund einer ärztlichen Verordnung erfolgen (Az. 4 K 75/12).

Zulässigkeit von Hausbesuchen bei SGB-II-Leistungen

Laut LSG Rheinland-Pfalz ist ein Jobcenter bei begründeten Zweifeln an der tatsächlichen Nutzung einer Wohnung durch einen Hartz IV-Leistungsempfänger berechtigt, den Leistungsanspruch durch Hausbesuche zu überprüfen (Az. L 3 AS 315/14 B ER).

Keine Kürzung des fiktiven Dividendenanteils nach § 7 Satz 1 UmwStG durch außerhalb der Bilanz gebildeten Investitionsabzugsbetrag

Das FG Schleswig-Holstein entschied, dass der außerhalb der Bilanz gebildete Investitionsabzugsbetrag nicht den fiktiven Dividendenanteil nach § 7 Satz 1 UmwStG kürzt (Az. 2 K 219/12).

Vergebliche Anschaffungskosten für eine Vermögensanlage sind keine Werbungskosten für Kapitaleinkünfte

Laut FG Hamburg sind vergebliche Aufwendungen für den Erwerb einer Kapitalanlage keine Werbungskosten für Kapitaleinkünfte, sondern nicht berücksichtigungsfähige Anschaffungskosten von Kapitalvermögen (Az. 6 K 248/13).

Berücksichtigung eines sog. biometrischen Faktors bei der Anpassung der Betriebsrenten

Die Verpflichtung, eine Betriebsrente nach billigem Ermessen regelmäßig zu überprüfen und ggf. den veränderten Verhältnissen anzupassen, gibt nicht die Berechtigung, den ermittelten Anpassungsbedarf der Betriebsrentner um einen sog. biometrischen Faktor zu mindern, mit dem die höheren Belastungen der Mitgliedsunternehmen ausgeglichen werden sollen, die dadurch entstehen, dass die Betriebsrentner länger leben als die Bezieher von Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung. So entschied das BAG (Az. 3 AZR 402/12).

Kein Nebeneinander von Ausgleichszahlung und Minderung wegen Verspätung des Rückfluges

Laut BGH kann neben dem Ausgleichsanspruch für einen verspäteten Rückflug nicht gleichzeitig die Minderung des Reisepreises verlangt werden, wenn diese sich auf dieselben durch die Verspätung verursachten Unannehmlichkeiten bezieht (Az. X ZR 126/13).

Dienstkleidungsvorschriften für das Cockpitpersonal

Arbeitgeber und Betriebsrat können in einer Betriebsvereinbarung das Tragen einer einheitlichen Dienstkleidung regeln. Wird die Dienstkleidung für Arbeitnehmergruppen unterschiedlich ausgestaltet, verlangt der betriebsverfassungsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz jedoch lt. BAG, dass eine solche Differenzierung entsprechend dem Regelungszweck sachlich gerechtfertigt ist (Az. 1 AZR 1083/12).