Wegeunfall auch, wenn wegen winterlicher Straßenverhältnisse statt des üblichen Berufsweges ein erheblich längerer Weg von einem dritten Ort aus gewählt wird
Laut LSG Niedersachsen-Bremen ist es situationsangemessen, bei winterlichen Straßenverhältnissen am Vorabend der Fahrt zur Arbeit nicht zunächst nach Hause zu fahren, sondern den Weg zur Arbeit von einem dritten Ort aus anzutreten (Az. L 3 U 50/12).
E-Bikes sind Alltagsgegenstände – Krankenkasse muss nicht zahlen
Laut LSG Niedersachsen-Bremen muss eine Krankenkasse einem oberschenkelamputierten Schwerbehinderten kein Fahrrad mit Elektrounterstützung zur Verfügung stellen, da ein E-Bike ein Gebrauchsgegenstand des täglichen Lebens sei (Az. L 4 KR 454/11).
LG Frankfurt untersagt „Uber“ die Vermittlung von Fahrten ohne Erlaubnis nach dem Personenbeförderungsgesetz
Das LG Frankfurt/Main hat dem Dienst "Uber" bundesweit untersagt, Fahrten von Privatfahrern zu vermitteln, die nicht über eine Erlaubnis nach dem Personenbeförderungsgesetz (sog. Taxikonzession) verfügen (Az. 3-08 O 136/14).
Liegenschaftskataster: Auskunft nur bei berechtigtem Interesse
Eigentümerdaten aus dem Liegenschaftskataster dürfen nur herausgegeben werden, wenn der Anfragende ein berechtigtes Interesse nachgewiesen hat und die Verhältnismäßigkeit gewahrt ist. So entschied das VG Berlin (Az. 13 K 186.13).
Änderung der Rechtsprechung zu Formularklauseln bei Schönheitsreparaturen
Der BGH hat sich in drei Entscheidungen mit der Wirksamkeit formularmäßiger Renovierungs- und Abgeltungsklauseln beschäftigt und dabei die formularmäßige Quotenabgeltungsklauseln sowie die formularmäßige Übertragung der Schönheitsreparaturen auf den Mieter bei unrenoviert übergebener Wohnung für unwirksam erklärt (Az. VIII ZR 185/14, VIII ZR 242/13 und VIII ZR 21/13).
Entgeltfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit – Verschulden bei langjähriger Alkoholabhängigkeit
Laut BAG ist eine Arbeitsunfähigkeit nur dann verschuldet i. S. v. § 3 Abs. 1 Satz 1 EFZG, wenn ein Arbeitnehmer in erheblichem Maße gegen das von einem verständigen Menschen in seinem eigenen Interesse zu erwartende Verhalten verstößt. Nur dann verliert er seinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Bei einem alkoholabhängigen Arbeitnehmer fehlt es suchtbedingt auch im Fall eines Rückfalls nach einer Therapie regelmäßig an einem solchen Verschulden (Az. 10 AZR 99/14).
Kabinett beschließt Wohngelderhöhung
Die Bundesregierung hat beschlossen, das Wohngeld zu erhöhen. Es wird an die gestiegenen Einkommen und an höhere Warmmieten angepasst. Damit werden soziale Härten abgefedert.
Darlegungs- und Beweislast bei Anfechtung einer Schenkung wegen groben Undanks
Das LG Coburg entschied, dass die gesetzlichen Voraussetzungen für die Anfechtung einer Schenkung wegen Undanks des Beschenkten vom Schenker vollständig bewiesen werden müssen (Az. 11 O 204/14).
Auskunftsanspruch des Scheinvaters gegen die Mutter über geschlechtliche Beziehungen setzt eigene gesetzliche Grundlage voraus
Die gerichtliche Verpflichtung einer Mutter, zur Durchsetzung eines Unterhaltsregressanspruchs des sog. Scheinvaters geschlechtliche Beziehungen zu bestimmten Personen preiszugeben, stellt eine schwerwiegende Beeinträchtigung ihres allgemeinen Persönlichkeitsrechts dar. Dafür bedarf es einer hinreichend deutlichen Grundlage im geschriebenen Recht. So das BVerfG (Az. 1 BvR 472/14).
Unterrichtsausschluss wegen unbefugter Weitergabe eines Computer-Passwortes an Mitschüler
Das VG Stuttgart hat den Eilantrag eines 16-jährigen Gymnasiasten gegen seinen durch die Schulleiterin angeordneten sofortigen viertägigen Ausschluss vom Unterricht wegen unbefugter Weitergabe eines fremden Computer-Passwortes an Mitschüler abgelehnt (Az. 12 K 1320/15).
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