Archives

Category Archive for: ‘DATEV News Recht’

Klage gegen Bescheide über Abwassergebühr erfolgreich

Das VG Gießen hat seine Rechtsprechung zur Notwendigkeit einer sog. gesplitteten Abwassergebühr fortgeführt. Es hob zwei Gebührenbescheide auf, weil nach der ihnen zugrundeliegende Satzung die Abwassergebühr ausschließlich nach dem auf einem Grundstück verbrauchten Frischwasser berechnet wurde (Az. 8 K 673/13 und 8 K 672/13).

Keine Eingliederungsleistungen für strafbares Fahren

Fahrten in Deutschland zur Arbeitsstelle mit einem dort nicht geltenden tschechischen Führerschein berechtigen lt. LSG Sachsen-Anhalt nicht zu Leistungen zur Eingliederung bei Aufnahme einer Tätigkeit (Az. L 5 AS 1066/13).

Rückwirkende gestaffelte Feststellung der Schwerbehinderteneigenschaft und kein Merkzeichen „G“ für intersexuellen Menschen

Das LSG Bayern hat entschieden, dass der bei Schwerbehinderten festzustellende Grad der Behinderung (GdB) rückwirkend und gestaffelt festgesetzt werden kann und für das Merkzeichen "G" eine dauerhaft erhebliche Gehbehinderung vorauszusetzen ist (Az. L 3 SB 235/13).

Verfassungsbeschwerden in Sachen Optionskommunen nur zu geringem Teil erfolgreich

Das BVerfG entschied, dass die im Jahr 2010 eingeführten Regelungen zur Rechtsstellung der sog. Optionskommunen im Wesentlichen verfassungsgemäß sind (Az. 2 BvR 1641/11). Kommunale Jobcenter - ohne Einmischung der Arbeitsagentur - bleiben also die Ausnahme.

Keine Berufung gegen Dashcam-Urteil

Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht legt keine Berufung gegen das Dashcam-Urteil des VG Ansbach (Az. 4 K 13.01634) ein. Selbst wenn das Urteil nicht in allen Punkten überzeuge, habe es das wesentliche datenschutzrechtliche Interesse des BayLDA, die unzulässige Nutzung von Dashcams festzustellen, klar und deutlich bestätigt.

Neue Impulse beim Bürokratieabbau setzen

Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat bei einer Rede vor dem Nationalen Normenkontrollrat verstärkte Anstrengungen beim Bürokratieabbau gefordert. Viele Unternehmen zögerten noch, ihre papierbasierten Ablagen durch digitale Archive zu ersetzen - aus Sorge vor den Umstiegskosten oder dem Finanzamt. Die Finanzverwaltung akzeptiere jedoch, dass Originaldokumente auf Papier durch Scannen digitalisiert werden.

Allianz des Schweigens gebrochen

Das LG Stuttgart hat auf Klage der Verbraucherzentrale Hamburg die Allianz Lebensversicherungs-AG verurteilt, Kunden mit einer Lebensversicherungspolice deutlich darüber zu informieren, dass bestimmte von ihr verwendete Vertragsklauseln unwirksam bzw. irreführend sind (Az. 11 O 298/13).

„Ein für alle Male abgefunden“ kann als Erbverzicht auszulegen sein

Erklärt ein Abkömmling nach dem Tode seines Vaters in einem notariellen Erbauseinandersetzungsvertrag mit seiner Mutter, er sei mit der Zahlung eines bestimmten Betrages "vom elterlichen Vermögen unter Lebenden und von Todes wegen ein für alle Male abgefunden", kann das lt. OLG Hamm als Verzicht auf das gesetzliche Erbrecht nach dem Tode der Mutter auszulegen sein (Az. 15 W 92/14).

Schwimmbad an einem im Außenbereich gelegenen Wohngebäude muss beseitigt werden

Das VG Koblenz wies darauf hin, ein Schwimmbad sei kein im Außenbereich privilegiertes Vorhaben, selbst wenn es neben einem genehmigten Wohnhaus errichtet werden solle. Es gehöre nicht zu den Nebenanlagen, über die ein dort gelegenes Wohnhaus üblicherweise verfüge (Az. 1 K 111/14).

Anlieger des Westhafens erringt Teilerfolg gegen Umschlagbetrieb

Das VG Minden hat die aufschiebende Wirkung einer Klage gegen die einem Umschlagbetrieb am Westhafen erteilte Genehmigung wiederhergestellt. Geklagt hatte ein Anlieger, dessen Wohnung in einem reinen Wohngebiet nördlich des Mittellandkanals liegt (Az. 11 L 426/14).